Projekt JUGEND BEWEGT KOMMUNE

Projekt JUGEND BEWEGT KOMMUNE an der Trützschler-Oberschule

Initiiert von der Stadt Falkenstein, durchgeführt in Kooperation mit der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DJKS) fanden Ende September an der Trützschler-Oberschule zwei besondere Projekttage für die Klassen 5 bis 9 statt. Die Initiative STARK IM LAND – LEBENSRÄUME GEMEINSAM GESTALTEN gibt jungen Leuten – in unserem Fall den Falkensteiner Oberschülern – Unterstützung bei der Ideensuche zur Mitgestaltung ihres Heimatortes. Es wird dabei finanziell und mit Prozessbegleitung geholfen.

Schauen wir einmal unter www.starkimland.de/jugend-bewegt-kommune ins Internet, dann bekommen wir zum Projekt JUGEND BEWEGT KOMMUNE folgende Informationen:

„… In Sachsen stehen Städte und Gemeinden vor allem in ländlichen Regionen vor großen demografischen Herausforderungen. Von dieser Entwicklung sind Kinder und Jugendliche besonders betroffen. Schwindende Angebote im Freizeitbereich, lange Schulwege und kaum Gleichaltrige in der Nachbarschaft sind nur einige der spürbaren Symptome. Mit dem Programm „Jugend bewegt Kommune“ unterstützt die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung sächsische Kommunen dabei, attraktive Lebensbedingungen für Jugendliche zu schaffen. Dabei stehen die Wünsche und Bedürfnisse der Jugendlichen selbst im Mittelpunkt. Sie werden bei der Umsetzung eigener Ideen unterstützt und erfahren, dass sich kommunales Engagement lohnt. …“

Dass die Bewerbung der Stadt Falkenstein für dieses Programm erfolgreich war, brachte interessante Herausforderungen für die Projektumsetzung mit sich, an deren Bewältigung die Prozessbegleiter aus Dresden, der Bürgermeister, Mitarbeiterinnen der Stadtverwaltung sowie Lehrerinnen der Trützschler-Oberschule schon Monate vor der Durchführung intensiv arbeiteten. Auch die Klassensprecher sowie der Schülerrat wurden bereits vorab mit ins Boot geholt, denn schließlich handelt es sich um eine Idee, bei der sich Kinder und Jugendliche Gedanken zur Entwicklung ihrer Heimatstadt machen sollen. Bei einem Pädagogischen Tag bekam dann das gesamte Lehrerkollegium der Trützschler-OS wichtige Informationen zur geplanten Durchführung der beiden Projekttage.

Am 30.09. war der Projektbeginn da. Alle Klassen machten sich auf unterschiedlichen Routen auf den Weg, um Falkenstein zu erkunden und um dabei Standorte ausfindig zu machen, wo etwas für junge Leute entstehen könnte bzw. wo Vorhandenes für junge Leute nutzbar gemacht werden könnte. Mit Stadtplänen, Schreibmaterial sowie ihren Handys waren die Trützschler-Oberschüler unterwegs, sammelten und notierten Ideen, fotografierten – taten alles, was zur anschließenden Erstellung ihrer Projektmappen als notwendig erachtet wurde.
Anschließend fanden sich in allen Klassenzimmern zahlreiche Arbeitsgruppen zusammen, die zunächst gemeinsam überlegten, welche Träume und Ideen man hat bzw. was davon überhaupt umsetzbar sein könnte – denn z.B. ein riesiges Hallenbad in Falkenstein wäre zwar durchaus eine feine Sache, scheitert aber dann doch eher an Finanzen sowie einem geeigneten Standort. Man musste also genau überlegen, was überhaupt machbar ist. Insofern hatte das Ganze auch einen fächerübergreifenden Aspekt, denn neben kreativem Gestalten und dem Beschreiben der eigenen Vorstellungen musste man auch Zahlen im Blick haben, denn die Kosten spielen beim Verwirklichen mancher Träume eben auch eine nicht unwesentliche Rolle.

In Teamarbeit verlieh man dann am zweiten Projekttag diesen Ideen Gestalt. Nach dem Muster von realen Bauprojekten wurden nun die eigenen Projekte zu Papier gebracht und anschließend der eigenen Klasse präsentiert. Jede Klasse durfte nun völlig demokratisch entscheiden, welches Projekt es als Sieger eine Runde weiter schafft. Eine Runde weiter – das bedeutete, dass eine Jury (bestehend aus Schülerrat, Bürgermeister und Prozessbegleitern) nun entschied, welche Ideen im November dem Stadtrat präsentiert werden dürfen, wo dann tatsächlich die Umsetzung beschlossen werden könnte. Einige Träume und Wünsche sollen nämlich tatsächlich Realität werden.

Das Ticket zur Stadtratssitzung ging an die Teams, die folgende Projekte entwickelt hatten:

– Falkenstein 3.0 (Einrichtung eines Fuchsgeheges) / Klasse 5b
– Minigolfanlage (Sport und Spaß für alle Altersstufen) / Klasse 6b
– Jugenderholungszentrum / Klasse 6a
– Skaterbahn / Klasse 7a
– Skaterhalle / Klasse 7b
– Summer Beach Fun / Klasse 8b

All diese Ideen wurden von der Jury prämiert und die Mitglieder der Gewinnerteams durften sich außerdem noch über je einen Pizza-Gutschein freuen, was natürlich riesigen Jubel bei den beteiligten Schülern auslöste.

Ein Projekt aus der Vorrunde gefiel der Jury sogar so gut, dass es zusätzlich zu den ausgewählten 6 Ideen mit einem Preis gewürdigt wurde und ebenfalls dem Stadtrat vorgestellt werden darf. Es heißt „House of Art“ (Klasse 9b) und beinhaltet Möglichkeiten zur künstlerischen Betätigung mittels Graffiti sowie deren öffentliche Ausstellung.

Um die 50 Ideen gingen insgesamt aus diesem Projekt hervor. Darunter waren manchmal ganz einfache Wünsche, z.B. das Vorhandensein von Toiletten an Stellen, wo sich Jugendliche in ihrer Freizeit gern treffen. Viele Gedanken gingen in Richtung Sportstätten, Kino sowie Beschäftigung mit Tieren. Auch das, was nicht sofort dem Stadtrat vorgestellt wird, bleibt natürlich in einer Ideen-mappe erhalten. Wer weiß, vielleicht ergeben sich ja zukünftig weitere Möglichkeiten, um aus diesem Fundus zu schöpfen, wenn die Frage wieder einmal lautet: Was könnte man in Falkenstein noch für die Jugend tun?

Zum Projektabschluss gab es dann am 2.10. noch ganz tolle Überraschungen auf dem Schulhof, denn der Bürgermeister spendierte als Dankeschön für’s Mitmachen beim Projekt Pizza für alle Schüler der Trützschler-Oberschule. Ein Eiswagen fuhr als besondere Attraktion vor und machte das Super-Erlebnis in der Frühstückspause so richtig perfekt. Danke, lieber Herr Siegemund!
mawohl