Museum trifft Schule – Fünftklässler der Trützschler-Oberschule als junge Museologen in Aktion

Haben Sie sich vielleicht in den letzten Wochen über das Banner BACKSTAGE MUSEUM an der Trützschler-Oberschule gewundert und sich vielleicht gefragt, was das zu bedeuten hat?

Hier kommt die Erklärung dazu: Das abwechslungsreiche Geschichtsprojekt „Museum trifft Schule“ findet nun schon in zweiter Auflage bei uns statt. Bereits vor 5 Jahren waren wir nämlich darauf aufmerksam geworden, dass geförderte Möglichkeiten zur Kooperation zwischen Schulen und Museen existieren. So kam schon damals zu einem interessanten Zusammenspiel zwischen Lehrkräften und Museumspädagogen. Beide Seiten wollten das gern wiederholen und davon profitieren jetzt unsere beiden 5. Klassen.

Die Grundidee des Projektes ist, dass ein Museum und eine Schule sich am jeweiligen Ort des anderen begegnen. Zunächst besuchen Museumspädagogen die Schule und als Fortsetzung werden die Schüler dann ein Museum aus der Region – in unserem Fall die Burg Mylau – eingeladen.

Der Auftakt fand im Januar für unsere Klassen 5a und 5b statt. Die Museologin Frau Lore Liebscher reiste dazu extra aus Leipzig nach Falkenstein.

Unter ihrer fachkundigen Leitung wurden geheimnisvolle Kisten, die man uns von der Burg Mylau vorab geliefert hatte, geöffnet. Nach einer Einführung zum Projekt, dem Kennenlernen der Tätigkeit einer Museologin sowie ein paar Informationen über die Burg Mylau ging die praktische Arbeit los. Die Kinder durften sich in Teams selbst als Geschichtsforscher betätigen. In den Museumskisten fanden sie alles, was man dafür benötigt (z.B. Lupen, Messinstrumente, Dokumentationsmaterial und sogar weiße Handschuhe). Aus einer Museumsvitrine entnahm jede Gruppe ein Objekt. Eine bestickte alte Trachtenhaube, eine kuriose Barttasse, ein nostalgisches Klassenfoto, eine Muschelkette, ein ausgestopfter Maulwurf, ein Froschskelett sowie das „Schwert“ eines Xiphias gladius (= Schwertfisch) kamen da zum Vorschein.

Nach dem großen Staunen machten sich die jungen Forscherteams gleich an die Arbeit. Aufgabe war die genaue Untersuchung, Beurteilung und Dokumentation der Objekte sowie die Entscheidung, ob (und ggf. warum) der Gegenstand als bewahrenswert einzustufen ist. Die Präsentation der Arbeitsergebnisse vor der Klasse rundete alles ab.

Nun suchen die Kinder zu Hause nach einem für sie bedeutsamen geschichts-trächtigen Lieblingsstück, das sie im Museum ausstellen möchten. Das Objekt wird untersucht und nach den gelernten Kriterien bearbeitet.

Mit dieser Zuarbeit im Gepäck werden sich die Projektklassen gleich nach den Winterferien auf Exkursion zur Burg Mylau begeben. Dort erwarten sie abenteuerliche Backstage-Einblicke in (geheime) Räumlichkeiten, die sonst für die Öffentlichkeit verschlossen bleiben.

Die zu Hause ausgesuchten Objekte (mit den Geschichten dazu) werden als Leihgaben für ein paar Wochen im Burgmuseum zu besichtigen sein. Die jungen Leihgeber bekommen ein geheimes Passwort, das sie mit ihren Familien für diesen Zeitraum zu kostenlosen Besuchen auf der Burg Mylau berechtigt.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Frau Liebscher und bei der Mylauer Burgherrin Frau Lorbeer-Klausnitz. Dieses Projekt ist eine wirklich feine Sache und wir freuen uns sehr, dass wir dieses interessante Angebot ein weiteres Mal nutzen dürfen. mawohl